Streitschlichter

Wie schlichten wir euren Streit?
Wenn ihr zu uns kommt, sind wir für euch da und versuchen mit euch gemeinsam einen Kompromiss zu erarbeiten. Dafür nutzen wir eine gut erprobte Methode.

 

Geschichte der Mediation am ACG

Vorgeschichte

Seit 1998 arbeiten Schüler*innen unserer Schule als eigenständige Streitschlichter. Idee und Auftrag dazu stammen von einem Pädagogischen Tag im Jahre 1997, bei dem das Kollegium den dringenden Wunsch nach einer derartigen Einrichtung äußerte, nachdem das Thema Gewalt zuvor bereits Gegenstand mehrerer pädagogischer Tage gewesen war. Wir erklärten uns bereit, den Wunsch des Kollegiums in die Tat umzusetzen.
In der Folgezeit sichteten wir entsprechendes Material, um es auf unseren schulspezifischen Bedarf zuzuschneiden, bzw. durch eigene Vorstellungen zu ergänzen. Nach etwa einem halben Jahr war die Konzeption gedanklich fertig gestellt.

Die Gelegenheit zur praktischen Erprobung ergab sich im Rahmen des 10er-Projekts 1998 unter dem Leitthema »Kann man Frieden lernen?«. Sechzehn Schüler*innen meldeten sich für die Projektgruppe »Streitschlichtung«. Nach fünf Arbeitstagen waren die inhaltlichen Voraussetzungen für die Schlichtungsarbeit gegeben. Genau so wie wir sahen die TeilnehmerInnen aber die Notwendigkeit, die gewissermaßen im Schnelldurchgang erworbenen Qualifikationen im Rahmen einer regelmäßigen Arbeitsgemeinschaft zu vertiefen und zu ergänzen. Zehn Schüler*innen waren dazu bereit, sich 14-tägig nachmittags weiterhin zu treffen und die drei Ausbildungssegmente (Theorie, Selbsterfahrung, Übung) systematisch zu erweitern. Nach drei Monaten waren sie schließlich einsatzbereit.

Gegenwärtiger Stand der Schlichtungsarbeit

Seit dem Schuljahr 1999/2000 ist die Schlichter-Ausbildung ein fakultatives Zusatzangebot geworden, das sich an Schüler*innen der Jahrgangsstufe der Oberstufe richtet. Viele Ausbildungsgruppen haben seitdem die Qualifikationsphase durchlaufen und ihr Schlichtungs-Zertifikat erhalten. Seitdem sind die Streitschlichter*innen in etwa 400 Konfliktfällen aktiv geworden. Neben der akuten Einzelhilfe leisten sie dabei einen Beitrag zu einer insgesamt besseren Streitlösungskultur an unserer Schule. Sie tun aber auch etwas für ihr eigenes Fortkommen, denn kommunikative Kompetenz wird mittlerweile von den meisten Arbeitgebern und Arbeitgeberinnen als selbstverständliche Schlüsselqualifikation betrachtet und entsprechend eingefordert. Konfliktfähigkeit ist in diesem Zusammenhang ein wichtiges Bindeglied zwischen den ideellen Prinzipien unserer Schule und den pragmatischen Erfordernissen der umgebenden Gesamtgesellschaft.
Eine regelmäßige Pausenpräsenz ist zur Selbstverständlichkeit geworden. Da sich die Aufgabenfelder der AG-TeilnehmerInnen in den letzten Jahren in immer mehr Gebiete ausgeweitet hat, wurde im Schuljahr 2015/2016 aus der Streitschlichter-AG die MediAmos-AG. Beispielsweise werden die MediatorInnen auch als Peers in allen Jahrgangsstufen zur Verbesserung der Klassen- und Lernsituation eingesetzt. Dazu kommt, dass seit dem Schuljahr 2016/2017 das Angebot der Klassenpatenschaften: Jeweils drei MediatorInnen der EF sind Paten und Patinnen einer fünften Klasse und stehen den Schülern und Schülerinnen als Ansprechpartner bei Fragen, Konflikten und Problemen zur Seite. Sie dienen zudem als Bindeglieder zwischen Lehrern und Schülern. Durch ihr pädagogisches Wissen und Kenntnisse von gruppendynamischen Methoden können sie nicht nur Streitschlichtungen und Übungen zur Stärkung der Klassengemeinschaft durchführen, sondern auch beim Klassenrat oder auch anderen Präventionsprogramme unterstützend mitwirken.

(Der Text wurde verfasst von Karlheinz Kost und Caroline Prikner; die restlichen Inhalte der Seite der Streitschlichter*innen wurden von Stefanie Sturm erstellt.)